Der Garden Eden für Bonefish hat einen Namen – Alphonse Island

Seychellen Februar 2019

Alphonse ist der ultimative Hot Spot für jeden Fliegenfischer, der einmal ausgiebig Bonefish fangen will. In Mahe angekommen geht es dann über einen anderen Hangar mit einer Cessna weiter. Nach 45 minütiger Flugzeit landet man auf Alphonse Island. Auf der Insel befindet sich ein gutes Ressort. Das Konzept der Selbstversorgung (eigene Stromerzeugung mittels Solar, Rinder- und Schweinezucht, Gemüse- und Obstanbau usw.) ist ähnlich wie auf Denis Island. Es stehen rund 30 Beach Bungalows und ein paar Beach Suiten inkl. Fahrrädern für die Gäste zur Verfügung.

Um 6 Uhr morgens gibt es Frühstück und um 7 Uhr treffen sich alle auf einem Katamaran, um nach 45 minütiger Überfahrt nach St. Francois zu gelangen. In diesem Angelrevier trifft man in den Flats auf Schwärme von Bonefish mit bis zu mehreren hundert Fischen. Unseren ersten Tag begannen wir dann auch mit der Fischerei auf Bones, wobei jeder von uns bereits nach 1 Stunde und 45 Minuten 20 Bones gefangen hatte – welch ein Start.

Damit es nicht „langweilig“ wurde, sind wir anschließend mit unserem Skiff ans Außenriff gefahren, um auf GT zu fischen. Dort versuchten wir uns mit unzähligen „Blindwürfen“ entlang der Unterwasserstrukturen und des Riffs. Gefischt wurde mit s.g. Popperfliegen. Aus dem Nichts kamen 2 GT’s angeschossen, zunächst ein „kleineres“ Exemplar mit ca. 110 cm und dann ein echter Trophyfisch mit ca. 130 cm, die beide nach der Popperfliege schnappten. Der große GT inhallierte förmlich den Popper und zog im Fullspeed ins tiefe Wasser – hookup! Nach einigen Runns wurde er müde und ließ sich dann langsam und schwer aber stetig zum Boot pumpen. Alles verlief super. Unser Guide bereitete alles zur Landung vor und dann kam der Moment den jeder Angler fürchtet. Unter Vollspannung und 10 Meter unter dem Boot verspürten wir keinen Kontakt mehr. Zuerst dachten wir, das 100 lb Vorfach oder die Fliegenschnur wäre gerissen. Aber nein, es kam alles wieder zurück inkl. Popperfliege – haken gepullt…

Keiner hat einen Fehler gemacht und nach langen Diskussionen glauben wir, dass der „kleinere“ GT die ganze Drillzeit mitgeschwommen ist und auch versucht hat die Popperfliege zu bekommen, wobei dann der Haken ausgeschlitzte. Das ist nur eine Vermutung, soll jedoch, laut unseren Guides, schon so vorgekommen sein – bad luck und besonders ärgerlich bei so einen Trophyfisch. Diesen Anbiss werden wir wohl alle nicht mehr vergessen.

Die restlichen Tage gestalteten sich ähnlich. Wir fingen jede Menge Bones in den Flats. Am Außenriff konnten wir ein paar Bluefintrevallys und andere Riffbeisser fangen. Einen weiteren GT konnten wir leider nicht mehr haken. GT’s vom Skiff aus zu haken ist auch nicht so einfach. Die Bisse kommen meistens nach 100erten Würfen aus dem Nichts und alles geht dann sehr, sehr schnell. Man braucht einen Fisch der den Popper packt und in entgegengesetzte Richtung abzieht. Die Fische, die mit Fullspeed hinter dem Popper auftauchen und mit Fullspeed auf das Skiff zu schwimmen, sind schwer zu haken. Nachdem sie den Popper im Maul haben, wird dieser meist in einem Bruchteil einer Sekunde wieder ausgespuckt – da muss man schon sauschnell „strippen“ …

In der Woche wurden von unserer 12-köpfigen Gruppe nur ein paar GT’s gefangen. Driggerfische gibt es dort auch, sie sind allerdings sehr scheu. Man hat das Gefühl, dass sie schon so einige Fliegen in ihrem Leben gesehen haben. Gefangen wurde in der Woche keiner mehr.

Weiterhin haben wir täglich auch große Milkfische gesehen. Leider standen sie nicht in den gewünschten Schwärmen zusammen und ließen sich somit nicht wirklich gut befischen. Außerdem wurde in der Woche noch ein kleiner Permit gefangen – unser Team hat jedoch keinen zu Gesicht bekommen.

Fazit: Als Fliegenfischer sollten man Alphonse auf alle Fälle einmal befischen, schon alleine wegen der großen Anzahl von Bones.

Die nächste Herausforderungsstufe ist nun das Fischen auf Astove und Cosmoledo.

Tight lines Stephan Kreupl, März 2019