Malediven Dezember 2016

Monsun und Korallenbleiche – der Klimawandel hinterlässt seine Spuren …

Nach unserem anstrengenden Abenteuer auf den Lakkadiven flog ich im Anschluss mit „Spicejet“ von Indien direkt auf die Malediven – Flugzeit knapp 2 Stunden. Dort traf ich mich mit meiner Frau Martina die schon ein paar Tage früher dort angekommen war.  

Diesmal besuchten wir das Gaafu Alifu Atoll, nahe am Äquator. Das Gaafu-Alifu Atoll wird auch als Huvadhoo Atoll bezeichnet und liegt im Süden der Malediven. Dieses Atoll ist mit einer Länge von rund 70 Kilometern und 55 Kilometern Breite das größte Atoll der Malediven und gilt zugleich mit diesen Ausmaßen sogar als das größte bekannte Atoll der Erde.

Diese Woche sollte „ausnahmsweise“ mal im Zeichen der Erholung und Entspannung stehen, wobei die vielen Kanäle direkt am Resort förmlich zum Angeln einluden. Schnell war ein lokales Boot organisiert und es ging zum Popperfischen und Jigging. Leider machte uns das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung – der weltweite Klimawandel sorgte noch im Dezember für Monsun mit viel Regen und Sturm. Auch das warme Wasser hat seine Spuren  hinterlassen. Das hauseigene Riff mit seiner Vielfalt an Korallen und Fischen ist stark in Mitleidenschaft gezogen und kämpft mit der Korallenbleiche.

Leider konnten wir aufgrund des Wetters nur an 3 Tagen unsere Popper uns Stickbaits durch nahezu unberührte Riffe und Kanäle ziehen – der Rest unseres Aufenthalts stand im Zeichen des Monsuns. Der Erfolg war durchschnittlich für die Malediven, wir fingen die breite Palette an Riff-Fischen – GTs waren allerdings nicht dabei. Laut Auskunft der Taucher sind GTs in diesem Gebiet äußerst selten….

Während der Wind mit bis zu 25 Knoten über das Atoll fegte, machte ich mich mit der Fliegenrute auf dem Weg und erkundete unbewohnte Inseln und Sandbänke in der Hoffnung, auf Bonefish oder GT zu treffen. Ich hatte so einige Meilen nach dieser Woche in den Beinen – einen Bonefish oder GT habe ich leider nicht gesehen. Auch die Drückerfische waren nicht so häufig wie in anderen Atollen der Malediven vertreten. Ein großes Exemplar konnte ich allerdings haken, habe ihn jedoch leider in den Korallen durch Schnurbruch verloren. Bluefin Trevallys, Queenfische und sonstige kleine Riffbeisser waren jede Menge unterwegs und ließen sich mit kleinsten Streamern leicht überlisten.

Das Boot hatte keine Rutenhalterungen und somit fiel das Schleppfischen aus. Nur beim Standortwechsel von Kanal zu Kanal schleppten wir kleine Lures und fingen damit regelmäßig Yellowfins, Wahoos, Dorados und Rainbowrunner. Segelfische waren nicht viele da – wir hatten insgesamt nur 2 Attacken.

Fazit: 

Noch nie haben wir den Klimawandel so stark verspürt. Nicht nur über Wasser, aufgrund des Wetters, sondern auch unter Wasser waren die Folgen in erschreckendem Ausmaß sichtbar. Das Gebiet sieht auf dem ersten Blick mit seinem klaren, türkisblauen Wasser und den guten Strömungen in den Kanälen überwältigend aus. Man denkt mit jedem Wurf kommen die GTs und prügeln sich um die Popper – weit gefehlt, was ich allerdings nicht wirklich verstehen konnte. Auch beim Jigging ging nicht besonders viel. Es sah so aus, als ob einfach nicht viel Großfisch an der Westküste des Atolls vorhanden ist. Die einheimischen Fischer meinten, die Ostseite des Atolls sei bedeutend besser …

Stephan Kreupl im Dezember 2016