Mauritius eine Perle im indischen Ozean

Wie ein Smaragd leuchtet die Insel in der tiefblauen Unendlichkeit des indischen Ozeans. Noch zehn Minuten bis zur Landung, der Countdown läuft. Viele europäische Big Gamer kennen die Ile de Maurice oder haben zumindest viel darüber gehört. Die Insel besuchen wir regelmäßig seit Anfang der 80er und unsere Fänge brauchen sich nicht hinter denen aus den viel gelobten „Toprevieren“ zu verstecken; und was noch wichtiger ist, bisher sind wir immer wieder gesund und erholt zurückgekommen! Mauritius erreicht man stressfrei von München oder Frankfurt aus nonstop in 11 Stunden. Land und Leute sind sehr freundlich und nett.Die Küche ist französisch/ chinesisch beeinflusst undrundherum traumhafte Strände – was will man mehr? Unsere Erfahrungen und Informationen aus den letzten Jahren, machte unsere Terminwahl einfach: wir setzten alles auf die Märzkarte! Das Team: Stephan Kreupl, Christa und Robert Rein.

Heftiger Wind aus Nord/Ost

Sonntag, 10. März 2002:

Unser alter Freund Ram Aneerow holt uns am Hotel ab und bringt uns in die Bucht des Rivière Noir. Dort wartet bereits unser Boot, die KESTREL mit Skipper Conrad und Wireman Jean. Nach kurzer Begrüßung geht es auch gleich los. Wie immer haben wir unsere 80er, 50er Ausrüstungen und selbstverständlich eigene Lures dabei. Leider ist die Wettersituation seit Tagen schwierig; von Nord-Ost naht ein Zyklon – bereits der Dritte in dieser Saison – seine Vorboten sind schon da. Hoffentlich geht dieser bittere Kelch an uns vorüber. Heute herrscht starker Wind und unangenehmer Seegang – kein Fischkontakt.

Montag, 11. März:

Der Kelch geht nicht an uns vorüber; der Zyklon kommt gnadenlos näher. Es regnet in Strömen, die Brecher kommen über die Bordwand ins Boot und sogar auf der Flying Bridge werden wir klatschnass. Jetzt sind die Lures mehr in der Luft als im Wasser, wir brechen ab. Zwei Tage Zwangspause, der Zyklon zieht zwischen Mauritius und Réunion in 500 Seemeilen Entfernung an uns vorbei.

Der Tag danach Donnerstag, 14. März:

Ein Hochdruckgebiet baut sich direkt über Mauritius auf und das Angeln ist trotz starker auslaufender Dünung endlich wieder möglich. Conrad und Jean sind ebenfalls voller Erwartung; 9:00 Uhr, der erste Strike. Wir fangen eine Goldmakrele mit 44 lb. Gegen 11:00 Uhr Doppelstrike. Zwei große Yellow Fins packen unsere 50er. Wir drillen Stand-Up nebeneinander; Good Luck, nach 20 Minuten liegen 2 Thune von 176 lb und 156 lb auf den Bootsplanken. Die Lures laufen gerade wieder richtig, der nächste Strike auf dem mittleren, keine 15 Meter hinter dem Boot laufenden Köder. Unsere 50er Fin Nor pfeift los; 200 Meter Mono und cirka 300 Meter Dacron sind schon draußen; wir müssen rückwärts fahren. Jetzt kommt der Blue Marlin hoch und springt wie verrückt. Er taucht ab – plötzlich Ruhe; scheinbar hat er sich an der leichten Leine total verausgabt. Nach kurzem Drill liegt ein 400 lb+ Blue Marlin im Boot. Das Ganze hat mit einer 50er Stand-Up-Rute gerade mal 5 Minuten gedauert! Conrad und Jean sind guter Dinge. An solchen Tagen klingelt bei den mauritianischen Skippern die Kasse.

Freitag, 15. März:

Vormittags kein Fischkontakt, gegen 15:00 Uhr ein Crash-Strike auf den rechten Shortcorner.

Der schwarze Marlin ist bekannt als harter Kämpfer. Dieser Fisch mit 480 lb bereitete seinem Ruf alle Ehre.

Der Marlin schießt davon, unsere Antal 80W singt ihr schönstes Lied. Cirka 500 Meter sind draußen, am anderen Ende fightet ein Black Marlin. Leider hat sich beim Run eine 50er Leine in der 80er verdreht. Nach viel Stress bekommen wir die Leinen wieder frei. Nach zwanzig Minuten Drill sehen wir die Bescherung, die dünnere 50er Leine hat sich in die dickere 80er Leine auf ca. 50 Metern eingeschnitten. Die 80er ist stark beschädigt, sie ist aufgeraut – es hängen sogar Fäden weg. Da geht nur eins, Bremse auf und mit viel Gefühl und Geduld weiterdrillen. Die rauen Stellen sind endlich auf der Spule, zusätzlich drei Umdrehungen – alles wieder im grünen Bereich; denkste, der Marlin zieht wieder ab und die Fäden gerade wieder über die Bordwand ins blaue Meer. So geht es eine halbe Stunde, das kostet verdammt viel Nerven. Nach einer Stunde bekommen wir endlich das Vorfach zu fassen und der Spuk hat ein Ende. Wenn wir ehrlich sind, hat keiner von uns mehr daran geglaubt. Ein Black Marlin der 500er Klasse liegt vor uns auf den Planken.

Montag, 13. März:

Wir fangen einen Yellow Fin. Wie sich später rausstellt zwar der Kleinste mit 135 lb, aber der härteste Kämpfer! Am Nachmittag packt dann doch noch ein Blue Marlin der 200er Klasse zu. Zwei Fische über 130 lb – nicht schlecht!

Samstag, 16.März:

Wir machen einen Tag Pause und tätigen unsere Einkäufe. Wir besorgen uns auf dem Fischmarkt von Port Louis für ein geplantes Nachtfischen auf Schwertfisch, frische Kalamare.

Sonntag, 17. März:

Der Wind hat gedreht; er bläst jetzt aus Süd-Ost. Ein Marlinstrike am Vormittag, der Blue steigt nach dem ersten Sprung aus. Am Nachmittag kommen zwei große Yellow Fins an die Oberfläche, folgen unseren Lures, sind aber leider beißfaul.

Dienstag, 19. März:

Heute ist Nachtangeln angesagt; wir starten um 16:00 Uhr, schleppen bis Sonnenuntergang und präsentieren dann unsere Kalamare in verschiedenen Tiefen, das Boot driftet in der endlosen See. Gegen 22:00 Uhr stellen wir um und schleppen bis 01:00 Uhr ohne Erfolg. Es hat nicht sein sollen, kein Fischkontakt. Aber, wer nicht wagt, der nichts gewinnt, oder öfter mal was Neues!

Mittwoch, 20. März:

Letzter Tag, letztes Glück. Gegen Mittag sichten wir einen riesigen Schwarm Skip Jacks; die Fische schwimmen auf cirka 100 x 100 Meter wie ein riesiger Teppich, Kopf an Kopf, dicht unter der Wasseroberfläche. So ein Schauspiel haben wir bisher noch nie gesehen. Wir fangen zwei mit 42 lb und 38 lb; am 20er Gerät ein gigantischer Drill! Am Nachmittag, sozusagen in der Verlängerung, schlagen wir noch mal zu und fangen kurz hintereinander zwei kleinere Blues. Einer hängt nur an einem Haken und wir können sie problemlos releasen.

Resümee:

8 Ausfahrten – 8 Fische über 130 lb
1 Black Marlin 480/80er;1 Blue Marlin 411/50er, 3 weitere Blues 208 lb, 176 lb und 160 lb/80er; 
3 Yellow Fins 176 lb, 158 lb/50er und 135 lb/80er; 
1 Goldmakrele 44 lb/50er; 
2 Skip Jacks 42 lb und 38 lb/20er; 
1 Wahoo, 1 Barakuda und 3 Bonitos. Alles zusammen cirka 2.200 lb Fisch.

Alle großen Fische bissen auf ILANDER Express mit dreifarbige Skirts. Das Boot, Conrad, Jean und die Betreuung durch Ram dem Eigner – first class. Hotel Berjaya le Morne vom Feinsten, 14 Tage HP, Flug mit AIR MAURITIUS ab München, zusammen: €1.590,–

Wer sich für die KESTREL interessiert, kann Infomaterial anfordern bei: Robert Rein, Fax: (089) 64 20 86 08, E-Mail: ccr.rein@nexgo.de

Tight Lines Stephan Kreupl & Robert Rein