Kenia

»Sternstunden«

Ostafrikas Küste, besonders vor Kenia, war und ist eine gute Adresse. Viele deutschsprachige Meeresangler – auch wir – sammelten dort ihre ersten (positiven) Erfahrungen. Nach einem Stressflug mit Triebwerksschaden und halbtätigen Zwischenstop sind wir endlich auf dem schwarzen Kontinent, Mombasa Airport angekommen. Wie geht es jetzt weiter – kein Abholservice ist weit und breit zu sehen? Ein Buschtaxi (aus den 60ern) ist noch frei, keine Fenster, defekte Stoßdämpfer und bis Malindi reicht das Benzin nicht aus. Der Fahrer traut sich nicht vom Auto weg, also muss der Fahrgast ran; mit einem Ersatzkanister bewaffnet organisiere ich Benzin. Um 11.00 Uhr mittags sind wir endlich im Hotel. Koffer auspacken, Gerät montieren – das Boot wartet; Halbcharter geht noch: Der erste Drill – eine schöne Goldmakrele, danach geht es Schlag auf Schlag: 2 Wahoos, Bonitos und 5 Segelfische, kein schlechter Anfang.

2. Tag: 2 Königsmakrelen, 1 Wahoo, 4 kleinere Gelbflossenthune, Bonitos und 12 Segelfische – der ganze Stress und Ärger ist vergessen ich bin sehr zufrieden!

3. Tag: Um 8.00 Uhr geraten wir in einen Bonitschwarm. Wir fangen reichlich Bonitos. Mitten im Drill greift ein kleinerer schwarzer Marlin meinen Bonito an. Der Fisch veranstaltet einen Riesenspektakel. An der dünnen Leine (20 lb) habe ich kaum eine Chance; nach einer halben Stunde werde ich dann wie erwartet Zweiter durch Leinenbruch. Bis Abends werden es dann doch noch 1 Königsmakrele und 3 Segelfische.

4. Tag: 1 Giant Trevally, 5 Gelbflossenthunfische, 2 Goldmakrelen und 10 Segelfische – was will man mehr?

5. Tag: Obwohl wir mit großen Lures auf Marlin schleppen, bleiben 2 Segelfische, 1 Wahoo und 1 Barracuda hängen. Und dann das High Light: ein großer Giant Trevally packt die 4 kg Yellow Fin am Downrigger. Nach einem Superdrill liegt er vor uns – 104 lb bringt er auf die Waage.

 

Ergebnis nach 4 1/2 Ausfahrten

Barracuda 1
Gelbflossenthun 9
Königsmakrele 3 
Segelfische 32 
Giant Trevally 2 Zusammen: 54 
Wahoo 4 Gehakte Billfische: 33 
Goldmakrele 3 Segelfische pro Ausfahrt: 7,1

Abschied von Malindi – der Pemba Channel ruft! Im Club angekommen werde ich von Peter und Sandra begrüßt; bei einem köstlichen Abendessen und einigen „Tuskers“ bekomme ich die Pemba-Stories zu hören; hoffentlich kommen in den nächsten Tagen einige Neue dazu.

1. Tag: 2 Wahoos, 1 Skip Jack Tuna und einen gesteiften Marlin nach kurzem Drill verloren. 
2. Tag: 1 Goldmakrele, 1 Königsmakrele und Bonitos, ansonsten tote Hose. Wo sind die Marlin- und Segelfisch-Schwärme? 
3. Tag: Mit dem Boot gibt es Probleme, eine Wartung ist notwendig. Ich muss mich mit einem Dinghy zufrieden geben. Trotzdem, mit einem Rapala fange ich eine Königsmakrele von 34 lb, an der Spinnrute (12 lb) ein gigantischer Drill. Später stellt sich raus, dass es ein bis zum heutigen Tage Keniarekord ist! 
4. Tag: Nur Bonitos große Sch…
5. Tag: 2 Wahoos, Bonitos – warum bin ich nur von Malindi weg? 
6. Tag: Letzter Tag – letztes Glück! 
7.30 Uhr, ein großer Segelfisch packt einen Kombilure (kleiner Ilander + Ballyhoo) – nach 15 Min. ausgeschlitzt. 
8.15 Uhr, ein schwarzer Marlin von ca. 350 lb packt zu. Ich drille was das Zeug hält; nach einer Stunde aus geschlitzt. Scheinbar habe ich die Seuche; ich bin kurz davor die Angel über Bord zu werfen. 
9.30 Uhr, endlich bleibt ein Gestreifter hängen; nach 20 Minuten kann ich einen Fisch um 140 lb releasen; 
10.15 Uhr, der nächste Gestreifte in der selben Gewichtsklasse; 
11.00 Uhr, jetzt geht es Schlag auf Schlag: ein Gestreifter; 
11.30 Uhr, ein großer Wahoo um 50 lb; 
12.00 Uhr, noch ein Gestreifter; 
13.30 Uhr, ein Segelfisch geht nach kurzem Drill verloren; 
14.00 Uhr, ein Blue Marlin? Schade, es ist „nur“ ein großer Gestreifter um 170 lb! 15.00, wir nähern uns einem Vogelschwarm; Thunfische und Goldmakrelen rauben dort, das Wasser „kocht“. Die zweite Runde, plötzlich laufen alle Rollen – ein Sechserstrike! Es sind gestreifte Marline und alle bleiben hängen. Grosses Chaos, wir drillen zu viert (2 Mate, der Kapitän und ich). Das Boot fährt führerlos mit kleiner Fahrt weiter. Die Marline springen wild durcheinander; keiner von uns weiß welcher wo hängt.

Bei Tagen bis zu 12 Segelfische wurde der eine oder andere für die teilweise hungerleidende Bevölkerung gerne mitgenommen.

2 steigen nach 10 Minuten aus, die Lures sinken ab, 2 andere Fische packen zu und es sind wieder sechs Gestreifte. Wer einmal Gestreifte gefangen hat, wird verstehen was das bedeutet; die Fische sind mehr in der Luft als im Wasser, dazwischen superschnelle Sprints. Der totale Wahnsinn, Bilder die sich für immer in einem Anglerhirn festsetzen. Wie es das Schicksal will, fangen wir nur einen Fisch. Macht nichts, wir sind glücklich, abgekämpft und beenden den Angeltag. Hätte ich damals gewusst, dass der Keniarekord zu dieser Zeit für Gestreifte bei sechs pro Tag und Boot lag – eine Stunde drangehängt; mit großer Wahrscheinlichkeit hätten wir den Rekord gebrochen. Am Abend wird gefeiert, die Jungs erzählen mir von den gigantischen Möglichkeiten in der Nähe der Sea-Montains. Ein Zweitagetrip ist dafür notwendig, mit großen Chancen auf Großaugenthun, Broadbill, blauer und schwarzer Marlin, Hai und selbstverständlich auch gestreifter Marlin und Segelfisch. Leider reicht die Zeit nicht mehr aus; ich muss zurück nach Deutschland.
 

Ergebnis nach 6 Ausfahrten im Pemba Channel:

Wahoo 5 Königsmakrele 
2 Skip Jack 1 Zusammen: 22 
Gestreifter Marlin 7 Gehakte Billfische: 17 
Wahoo 4 Segelfische pro Ausfahrt: 1,2 
Goldmakrele 3

Ergebnis nach 10,5 Ausfahrten, Malindi und Pemba Channel zusammen:

Gefangene Billfische Gehakte Billfische zusammen: 32 + 7 = 39 
Zusammen: 33 + 17 = 50 pro Ausfahrt = 3,7 Pro Ausfahrt = 4,7

Kenia-Rekord im Dinghy gefangen.