Mexico 2025 – Fliegenfischen am absoluten Limit
Wenn Marline jagen und Träume wahr werden
Schon lange stand dieser Trip auf unserer Wunschliste: Marlinfischen mit der Fliegenrute – eine der größten Herausforderungen, die das Salzwasser zu bieten hat. Doch bevor es an die Königsdisziplin ging, erwartete uns bereits ein echtes Aufwärmprogramm mit einem der kampfstärksten Küstenräuber überhaupt: dem Roosterfisch.
Mit acht Teilnehmern starteten wir voller Vorfreude in Richtung Mexiko. Nach dem Langstreckenflug und einer mehrstündigen Busfahrt erreichten wir schließlich unser erstes Ziel an der Küste des Golfs von Kalifornien. Zwei Tage lang widmeten wir uns dort ausschließlich den spektakulären Roosterfischen, die mit ihren wilden Fluchten und kompromisslosen Attacken sofort klar machten: Dieser Trip würde nichts für schwache Nerven werden.
Doch das war nur der Auftakt!
Anschließend ging es quer über die Halbinsel zur abgelegenen Magdalena Bay. Nach stundenlanger Überlandfahrt und einer letzten Bootsetappe landeten wir schließlich in einem kleinen, einfachen Fischerdorf – fernab jeglicher Zivilisation. Unsere Unterkünfte waren schlicht, aber genau das machte den besonderen Reiz dieses Abenteuers aus: Hier ging es nur um eines – das Fischen.
Marlinjagd bei Sonnenaufgang
Der Wecker klingelte jeden Morgen um 5 Uhr. Ein schnelles Frühstück, dann hinaus ins Panga-Boot. Nach etwa anderthalb Stunden Fahrt über offenes Wasser erreichten wir endlich die legendären Marlin-Gründe.
Jetzt begann die pure Spannung
Unsere Augen suchten permanent das Wasser ab: kreisende Vogelschwärme, jagende Seelöwen, brodelnde Wasseroberflächen. Denn wo das Leben an der Oberfläche explodiert, sind die Marline nicht weit. Und wenn sie jagen, bleibt keine Zeit zum Nachdenken.
Die Fischerei ist extrem visuell, schnell und kompromisslos. Oft bleiben nur wenige Sekunden, um die Fliege exakt vor dem heranstürmenden Fisch zu platzieren – bei Wind, Welle und voller Geschwindigkeit. Gelingt der perfekte Wurf, folgt meist eine gnadenlose Attacke. Dann schreien die Rollen, die Ruten gehen bis ins Handteil – Material und Angler sind am absoluten Limit.
Diese Fischerei fordert alles: Technik, Kondition, Konzentration. Jeder Drill ist ein Kampf, der an die Substanz geht. Wer hier besteht, erlebt Fliegenfischen in seiner intensivsten Form.
Erschöpft, glücklich – und für immer infiziert
Am Ende dieses außergewöhnlichen Trips hatte jeder aus unserer Gruppe seinen persönlichen Marlin-Moment erlebt. Müde, sonnenverbrannt, körperlich am Limit – aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht – traten wir die Heimreise an. Erinnerungen, die bleiben. Bilder im Kopf, die man nie wieder vergisst.
Ein riesiges Dankeschön geht an die Organisatoren Helmut Zaderer (flyfish-adventures.com) und Christoph Hottgenroth. Perfekte Planung, perfekte Umsetzung – besser hätte dieses Abenteuer nicht sein können. Beim nächsten Trip bin ich garantiert wieder dabei!
Tight Lines
Stephan Kreupl
